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Saubere Zeiten…
Aus der Reihe "Kolumne Elfriede Dambacher"

Haben Sie sich schon mal überlegt, was eigentlich die Autoindustrie mit der Kosmetikbranche gemein hat? Auch wenn es augenscheinlich nicht erkennbar ist, diese beiden Branchen verwenden ein und denselben Grundstoff: Mineralöl. Daraus werden für die Verbrennungsmotoren Diesel und Benzine fraktioniert und für die Kosmetikindustrie ziemlich viele Inhalts- und Hilfsstoffe gewonnen. Über Jahrzehnte galten Paraffine, Silikonöle, PEGs oder synthetische Micro Wachse als Garant für Qualität. Aber Mineralöl ist in Verruf geraten. Zu viele Skandale, wie der hohe CO² Ausstoß bei den Verbrennungsmotoren, synthetische Stoffe in Kosmetika oder Microplastik im Meer, haben dazu beigetragen. Nun bahnt sich in der Kosmetikindustrie ähnlich wie in der Automobilindustrie eine Zeitenwende an. Ersatz fürs Mineralöl muss her. Dies wird bei Kosmetik zunehmend durch Pflanzenöle und -wachse ersetzt. Doch auch wenn nachwachsende Rohstoffe eingesetzt werden statt Mineralöl, ist es noch lange nicht Naturkosmetik. Naturkosmetik hat neben „sauberen“ Inhaltsstoffen auch etwas mit Glaubwürdigkeit und Transparenz zu tun. Kritische Verbraucherinnen und Verbraucher wollen heute auch wissen, mit wem sie es zu tun haben. Sie wollen hinter die Kulissen schauen.
Für Naturkosmetikmarken und Händler steht deshalb Authentizität an erster Stelle. Konsumenten wollen wissen, wie die Unternehmen ticken. Logisch, dass dies nicht nur über die Produktqualität zu transportieren ist, sondern andere Aspekte mit einschließen muss. Käuferinnen und Käufer suchen „saubere“ Marken, denen sie vertrauen können – und das auf der ganzen Linie. Die Autoindustrie ist da gerade kein Vorbild.
Elfriede Dambacher, Inhaberin des Beratungsunternehmens naturkosmetik konzepte und internationale Branchenexpertin ist Herausgeberin des aktuellen Naturkosmetik Jahresreports sowie des vierteljährlich erscheinenden Naturkosmetik Branchenmonitors.