VIVANESS Newsroom
Naturkosmetik: Trends & Themen 2021

Wenn vom 17. bis 19. Februar 2021 beim Messe-Duo eSPECIAL der VIVANESS, der internationalen Fachmesse für Naturkosmetik, und der BIOFACH, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel die globale Fachwelt zusammenkommt, werden die Branchenvertreter über die Trends und Themen des Jahres diskutieren – nur eben virtuell, statt wie gewohnt im Rahmen der bekannten Präsenzveranstaltung in den Messehallen der NürnbergMesse. Dieser internationale Austausch und Wissenstransfer ist jedes Jahr aufs Neue elementar für die künftige Entwicklung der Naturkosmetik-Branche. Dabei lohnt es sich, auch den Blick von außen zuzulassen und in den brancheninternen Diskussionen zu berücksichtigen. Deshalb haben wir Bloggerinnen und Instagrammerinnen gefragt, welche Themen ihrer Meinung nach die Branche im Jahr 2021 bewegen sollten. Schließlich ist kaum jemand näher an der Zielgruppe als sie. Und kaum jemand berichtet so unverfälscht und authentisch. Vier von ihnen haben uns geantwortet und ihre Ansichten und Wünsche klar formuliert.
Naturkosmetik-Branche im Aufwind
Ähnlich wie bei den Bio-Produkten in der Lebensmittelbranche stieg auch im Kosmetiksegment der Marktanteil von Naturkosmetik und naturnaher Kosmetik kontinuierlich an – von 12,8 Prozent im Jahr 2012 auf 18 Prozent in 2019 (Quelle: Statista). Naturkosmetik alleine konnte im Jahr 2019 einen neuerlichen Marktanteilrekord von 10,8 Prozent für sich verbuchen und mit +9,4 Prozent die höchste jährliche Umsatzwachstumsrate der letzten Jahre (Quelle: Handelspanel Infoscan Retailer). Laut IRI Handelspanel Infoscan Retailer werden in einzelnen Kategorien sogar Wachstumsraten von bis zu 25 Prozent verzeichnet – insbesondere im Onlinehandel. Eine repräsentative Befragung von Splendid Research im April 2020 hat passend dazu nach den hauptsächlichen Gründen für den Kauf von Naturkosmetik gesucht: 87 Prozent der Befragten kaufen Naturkosmetik, um der Haut etwas Gutes zu tun. 81 Prozent tun dies, um Rücksicht auf die Natur und Umwelt zu nehmen. Und 55 Prozent der Konsumenten gaben an, dass herkömmliche Produkte für sie nicht in Frage kommen (Quelle: Statista).
Schwerpunktthemen VIVANESS eSPECIAL 2021
2020 war ein außergewöhnliches Jahr. Die Corona-Pandemie hat den Themen Digitalisierung, Flexibilität, Innovationsgeist und Nachhaltigkeit in- und außerhalb der Branche einen zusätzlichen Schub verliehen. Danila Brunner, Leiterin BIOFACH und VIVANESS, sieht in der Krise auch eine Chance und ist überzeugt, dass das BIOFACH / VIVANESS 2021 eSPECIAL eine optimale Plattform sei, die dank innovativer Technik nicht nur attraktive Unternehmens- und Produktpräsentationen ermögliche, sondern auch Dialog, Networking und Wissenstransfer. Dabei wird sich insbesondere im Rahmen des parallel zur Messe ebenfalls vollständig digital stattfindenden VIVANESS Kongresses viel über Design, Packaging und Performance diskutiert werden – also zum Beispiel über umweltfreundliche Verpackungskonzepte und Produktinnovationen. Aber auch klassische Marketing- und Vertriebsfragen stehen wieder im Fokus: Wie vermittelt man am besten den Mehrwert von Naturkosmetik und wie kann Digitalisierung dabei unterstützen? Oder wie sollte sich zertifizierte Naturkosmetik angesichts der Label-Flut profilieren?
Themen & Trends aus der Community
Verbraucher und Branche sprechen offensichtlich eine gemeinsame Sprache, denn auch die Naturkosmetik-Community erachtet ökologische, plastikfreie Verpackungsalternativen und praktikable „Refill“-Optionen im Jahr 2021 als überaus relevant. Das Mantra „weniger ist mehr“ sollte nach Meinung einiger Bloggerinnen und Instagrammerinnen auch als Anspruch für die verwendeten Inhaltsstoffe und die Länge der Lieferwege gelten. Dafür dürfen es gerne mehr Produktinnovationen sein – sowohl was die Qualität als auch die Diversität einiger Produkte beziehungsweise Produktgruppen angeht. Außerdem fordern sie mehr fundierte Informationen und mehr Überblick im „Zertifikate-Dschungel“ – sowohl für die breite Masse der Konsumenten als auch die zunehmende Zahl derjenigen, die sich genauestens mit den Inhaltsstoffen und deren Wirken auf ihren Hauttyp auseinandersetzen (wollen). Alles in allem dürfte das die Naturkosmetik-Branche dazu animieren, die eigene Kreativität und Schaffenskraft sowie den hohen Nachhaltigkeitsanspruch auch mit dem anhaltenden Wachstum nicht zu verlieren.
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Bina Nöhr, Influencerin stryleTZ (www.stryletz.com): „Der Trend im Bereich Naturkosmetik im Jahr 2021 geht für mich ganz klar in die Richtung von Zero-Waste beziehungsweise Refill-Produkten. Meiner Meinung nach sind die Verbraucher*innen nicht nur weiterhin an natürlichen, tierversuchsfreien und veganen Produkten interessiert, sie wollen ganz klar auch weniger Belastung für die Umwelt durch nachhaltigere Verpackungen beziehungsweise das Einsparen von Verpackungsmaterial. Bereits im letzten Jahr konnte man zudem einen Trend zu festen Kosmetikprodukten wie Seifen und Shampoo-Bars erkennen. Hier muss allerdings das Vertrauen durch die Qualität der Produkte ausgebaut werden. Auch befassen sich bereits viele Unternehmen damit, wie sie eine Refill-Option ihrer Produkte anbieten können. Dies sollte der Markt zum Beispiel durch Refill-Bars in Drogerien ausbauen, damit diese umweltfreundliche Option für die Verbraucher*innen praktischer in der Anwendung und Beschaffung wird. Ich bin gespannt, welche Kosmetikmarken hier Vorreiter sein werden.“
Valerie Jarolim, Autorin & Bloggerin Blatt & Dorn (www.instagram.com/blattunddorn): „Meiner Meinung nach sollte sich die Naturkosmetik-Branche vermehrt mit hochwertigen, heimischen Rohstoffen gepaart mit regionaler Entwicklung und Produktion beschäftigen. Es gibt zum Beispiel eine relativ große Auswahl regionaler Öle aus biologischer Landwirtschaft, die sich hervorragend für Naturkosmetik-Rezepturen eignen, aber wenig eingesetzt werden. Feste Fette wie die sehr pflegende Sheabutter, die vielfach verwendet wird, haben meist lange Transportwege hinter sich. Da gibt es sicher noch Luft nach oben, was Überlegungen zu heimischen Alternativen angeht. Persönlich würde ich mir einfache Rezepturen mit überschaubarer Zutatenliste wünschen und die Umstellung auf ökologische Verpackungen aus gänzlich recycelten und nachhaltigen Materialien. Ganz wichtig wären einheitliche Standards und Siegel. Sich in dem bestehenden Siegel- und Zertifikate-Dschungel zurecht zu finden, ist für Konsument*innen nicht einfach. Ganz toll finde ich außerdem multifunktionale beziehungsweise 2-in-1-Produkte. Feste Shampoos zum Beispiel, die zum Haarewaschen und Duschen verwendet werden können.“
Julia Eckebrecht, Bloggerin junieundich.de (www.junieundich.de): „Da ich persönlich zu den zwei Prozent gehöre, die in Deutschland unter Psoriasis leiden, bin ich auf reizarme und gleichzeitig extrem pflegende Kosmetik angewiesen. Durch den Einsatz von Alkohol oder durch problematische Duftstoffe wie Citronella reizt Naturkosmetik jedoch häufig die Haut. Das gilt in den meisten Fällen auch für festes Shampoo oder es trocknet die Kopfhaut gar zusätzlich aus. Neben Psoriasis sind beispielsweise auch Neurodermitis, Dermatitis und Rosazea häufige Hauterkrankungen, für die es noch zu wenige Naturkosmetik-Produkte gibt – Produkte mit reduzierten Inhaltsstoffen, parfüm- und alkoholfrei und dabei extra pflegend. Die Betroffenen erwarten von der Naturkosmetik-Industrie – meiner Meinung nach zurecht – ein breiteres Sortiment. Ein Beispiel: Besonders gut reagiert meine Psoriasis-Haut auf Sheabutter, meine Rosazea mag allerdings keine Öle, außer das der Hagebutte. Es wäre also schön, wenn Menschen wie ich mehr Auswahl hätten, ohne viel recherchieren und mühsam im Netz suchen zu müssen. Mehr #skindiversity einfach.“
Doris Kern, Autorin & Bloggerin Mit Liebe gemacht (www.mitliebegemacht.at): „In der Lebensmittelindustrie hat es in den letzten Jahren schon ein großes Umdenken gegeben. Regionalität spielt hier eine immer größer werdende Rolle. Das sollte sich auch in der Naturkosmetik-Branche durchsetzen, also Unternehmen – auch kleine Startups – im eigenen Land zu fördern und deren Produkte zu kaufen. So werden einerseits Transportwege um ein Vielfaches verkürzt und andererseits unterstützt man die heimische Wirtschaft. Generell finde ich es schön, wenn man nicht nur in die Ferne schweift und exotische Inhaltsstoffe verwendet. Wir haben auch mit den Pflanzen, die bei uns gedeihen, ein großes Potential, um wunderbare Naturkosmetik-Produkte herzustellen. Weniger ist manchmal mehr, das betrifft nicht nur die Inhaltsstoffe im Kosmetikprodukt, sondern auch die Verpackung: Unnötiges weglassen und auf plastikfreie Alternativen umschwenken. Hier steckt noch viel Potential drin, um die Produkte nachhaltiger zu gestalten.“
Bevor sich die Branchen- und Medienvertreter genau wie Blogger, Instagrammer und Youtuber im nächsten Jahr wieder persönlich in den Nürnberg treffen, wird das BIOFACH / VIVANESS eSPECIAL vom 17. bis 19. Februar 2021 mit der Live-Übertragung des VIVANESS und BIOFACH Kongresses, umfassenden Aussteller-Präsentationen und diversen Networking-Optionen der digitale Treffpunkt des Jahres für die Community sein. Als Branchenvertreter kann man also auch 2021 wieder Wissen sammeln, networken und mitgestalten.
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